Ich als Hörende bin mir durchaus über die Stolpersteine bewusst, mit denen sich Taube oder Schwerhörige in unserer Gesellschaft auseinander setzten müssen. Ganz besonders hier im ländlichen Raum. Um ein bisschen mehr in die Welt der Gebärden einzutauchen hab ich mich für einen Kurs in "Deutscher Gebärdensprache" dgs entschieden.
Wie ist es also, eine gänzlich neue Sprache zu lernen? Ganz klar spannend und es macht richtig viel Spaß.
Aber für mich als Hörende war es jedenfalls zu Anfang sehr irritierend, dass alles stumm blieb. Alle Mikrofone der Teilnehmer waren aus und somit lief der Kurs über Zoom nur über Video inkl. Chat.
Was nehme ich also aus dem ersten Kurs mit?
- taube Menschen sind auch nur Menschen :-)
- eine bereichernde Sprache mit ihrer eigenen Kultur, Regeln und Ausdrucksweisen
- Integration ist auch hier in Deutschland noch lange nicht erreicht
- Bereitschaft sich der Herausforderung zu stellen sich mit jemandem zu unterhalten, der eine andere Sprache spricht
- Lust und Mut sich mit Mimik und Gestik verständlich zu machen, auch wenn man dabei ihn Gebärdenfallen tappt ;-)
Das Themenfeld ist spannend und unglaublich umfangreich. Fachlich gesehen, ist es sicher auch ein sehr strittiges Thema. Wie bereit sind wir Hörende uns auf Augenhöhe der Tauben zu begegnen? Ist der Weg der Integration das Hören und dadurch auch eine mögliche Lautsprache oder sollte die Integration viel mehr darin bestehen, dass dgs für alle gelehrt wird?